Geschwollenes Hundeauge | 10 Ursachen + Lösung [2024]


Wenn das Auge von Hunden geschwollen ist, dann geht das meist auf eine Entzündung oder Allergien zurück. In Einzelfällen kann es auch auf ein eingerolltes Augenlid, ein Nickhautdrüsenvorfall, Grüner Star, ein Hornhautgeschwür oder gar einen Tumor hinweisen.

Sollte die Schwellung ausschließlich unter dem Auge sein, dann ist das meist ein Zeichen einer Verletzung. Teilweise kann es auch durch Insektenstiche dazu kommen. [1]

Im Folgenden lernst du über die 10 häufigsten Ursachen, wie sich die entsprechenden Punkte äußern und was du im konkreten Fall tun solltest.

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#1 Entzündete Augenlider

Wenn sich das Augenlid des Hundes entzündet, dann sprechen Mediziner auch von einer “Blepharitis”. Zu den häufigsten Ursachen davon gehören:

  • Allergien
  • Tumorerkrankung
  • Angeborene Anomalien
  • Pilze
  • Tumore
  • Anderweitige Infektionen
  • Bakterieller Befall [2]
Hund

Zu erkennen ist es meist daran, dass nicht das gesamte Auge, sondern lediglich die Augenlider angeschwollen sind. Weitere typische Symptome davon sind:

  • Starker Juckreiz
  • Ein Auge erscheint nur halb offen
  • Wässriger Auslauf aus dem Auge
  • Auge fängt zu eitern an
  • Häufiges Kratzen über das Gesicht
  • Rötung des Augenlids
  • Pigmentverlust [3]

Statistiken zufolge sollen davon primär brachycephale Rassen betroffen sein. Damit sind Hunde mit einer kurzen Schnauze und einem flachen Gesicht gemeint.

Zur Diagnose wird meist eine kleine Gewebeprobe entnommen, um es im Labor zu untersuchen. Die Behandlung richtet sich anschließend nach der konkreten Ursache. [4]

Wenn sich die Augenlider des Hundes entzünden, dann schwillt auch meist das gesamte Auge etwas zu. Typischerweise ist es daran erkennbar, dass das Auge leicht tränt, die Lider gerötet sind und sich der Hund aufgrund des Juckreizes ständig das Gesicht reibt.

#2 Allergien

Studien zufolge sollen zwischen 10 und 20 % aller Hunde mit Allergien zu kämpfen haben. Hier löst folglich der Kontakt mit einem potenziellen Allergen eine Immunreaktion hervor.

Theoretisch kann alles ein “Allergen” sein. In der Praxis stecken jedoch meist die folgenden Allergene hinter der allergischen Reaktion:

  • Pollen und Gräser
  • Parasiten wie Flöhe
  • Katzenhaare und Hautschuppen
  • Nahrungsmittelbestandteile
  • Rauch von Zigaretten [5]

Insbesondere Pollen sind dafür bekannt, dass sie beim Kontakt mit den Augen zu Schwellungen und Rötungen führen. Weitere klassische Anzeichen sind hier:

  • Wässrige Augen
  • Hund reibt übers Gesicht
  • Ständiges Kopfschütteln
  • Hund schnaubt und niest
  • Gerötete Haut um die Augen
  • Plötzliche Atemprobleme
  • Laufende Nase [6]

Da es gegen Allergien keine Heilung gibt, ist Vorbeugung mithilfe eines Allergietests die beste Option. Zudem können bei akuten Problemen auch Medikamente helfen.

Wenn Hunde an Allergien leiden, dann macht sich das meist durch gerötete und geschwollene Augen bemerkbar. In den meisten Fällen müssen betroffene Vierbeiner auch häufig niesen, schütteln ständig den Kopf und haben eine laufende Nase.

#3 Verletzungen

Hunde erkunden ihre Umwelt stets mit dem Kopf voraus. In Kombination mit ihrer natürlichen Neugier kommen daher Verletzungen im Gesicht und am Auge deutlich häufiger vor.

Auch der Jagdinstinkt ist daran schuld, weil sie im Jagdmodus auch mal problemlos durch einen Dornenbusch hindurch rennen. Typische Auslöser der Verletzungen sind:

  • Kratzer durch Katzen
  • Insektenstiche
  • Autofahren während Hund aus dem Fenster schaut
  • Kontakt mit spitzen Grashalmen
  • Kampf mit anderem Hund
  • Dorn im Auge [7]
Hund

Um den Schmerz zu unterdrücken, versuchen Hunde hier häufig das Auge geschlossen zu halten oder blinzeln ungewöhnlich häufig. Weitere Anzeichen davon sind:

  • Rötung im Auge
  • Ständiger Tränenfluss
  • Geschwollenes Auge
  • Plötzliche Sehschwäche
  • Sichtbare rote Adern im Auge
  • Reiben übers Gesicht [8]

In jedem Fall solltest du hier zur Vorsicht den Tierarzt aufsuchen. In einfachen Fällen können bereits Augentropfen ausreichen. Bei schweren Fällen kann auch eine OP notwendig sein.

Verletzungen am Auge haben meist zur Folge, dass sich das Auge rötet und anschwillt. Zudem ist typisch, dass es zu einem konstanten wässrigen Ausfluss am Auge kommt oder der Hund gar ein Auge vollkommen zu hält. Häufig sind Katzen dafür verantwortlich.

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#4 Entzündung der Gefäßhaut

Die Gefäßhaut besteht aus 3 Teilen und befindet sich im Innern des Auges. Wenn sich ein oder alle diese Teile entzünden, dann sprechen Mediziner auch von einer “Uveitis”.

Es handelt sich also um eine Entzündung des inneren Auges, die 3 verschiedene Formen annehmen kann. Zu den häufigsten Ursachen davon gehören:

  • Zuckerkrankheit
  • Bluthochdruck
  • Vergiftungen
  • Tumorerkrankung
  • Autoimmunerkrankungen
  • Verletzungen am Auge
  • Virale Infekte [9]

Zu den ersten Anzeichen gehört hier eine starke Rötung des weißen Bereichs im Auge. Auch eine Schwellung und ein starkes Tränen können darauf hinweisen. Weitere Symptome sind: 

  • Auge wird trüb
  • Starke Schmerzen
  • Hund vermeidet helles Licht
  • Kleine Pupille
  • Ansammlung von Blut
  • Hund hält Auge geschlossen
  • Häufiges Blinzeln [10]

Bei der Diagnose geht es primär darum, die betroffenen Stellen zu identifizieren. Denn das ist für die Behandlung essenziell. Medikamente und Augentropfen reichen hier meist aus.

Wenn sich bei Hunden Teile der Gefäßhaut entzünden, dann ist das meist bereits von weitem an einer starken Rötung und trüber werdenden Augen erkennbar. Typisch ist zudem, dass das gesamte Auge anschwillt, der Hund sehr oft blinzelt und helles Licht meidet.

#5 Grüner Star

Der grüne Star bezeichnet eine Gruppe verschiedener Erkrankungen der Sehnerven. Je nach Ausprägung werden 5 verschiedene Formen unterschieden. Typische Auslöser sind:

  • Angeborene Anomalie
  • Entzündungen am Auge
  • Augentumor
  • Gestörter Flüssigkeitsabfluss
  • Verlagerung der Linse [11]
Hund

Tierärzte sprechen hier auch oft vom “Glaukom”. Zu den häufigsten Anfangssymptomen gehören ein ständiger Tränenfluss sowie eine Rötung der Augen. Weitere Anzeichen sind:

  • Trübes Auge
  • Schwellung des Auges
  • Appetitlosigkeit
  • Abnehmendes Sehvermögen
  • Antriebslosigkeit
  • Augapfel steht hervor
  • Wässriges Auge [12]

Zur Diagnose wird hier meist der Grad der Sehschwäche festgestellt, um das Stadium einschätzen zu können. Zudem misst der Tierarzt meist den inneren Druck der Augen.

Frühes Handeln ist hier der Schlüssel. Denn unbehandelt kann es zur permanenten Erblindung führen. Zur Behandlung kommen meist Medikamente und Augentropfen zum Einsatz. [13]

Hunde mit dem Grünen Star bekommen meist zunehmend trübe Augen, die ständig wässrig sind. Zudem sind auch meist die Augen angeschwollen, sodass die Augäpfel hervorstehen. Unbehandelt nimmt die Sehkraft krankheitsbedingt so stark ab, dass Hunde daran erblinden.

#6 Hornhautgeschwür

Die Hornhaut des Auges besteht aus 3 Schichten. Du kannst es aufgrund ihrer schützenden Funktion in etwa mit der Windschutzscheibe eines Autos vergleichen.

Zu einem Geschwür kommt es zumeist durch Verletzungen an einer oder gar allen drei Schichten. Aber auch Erkrankungen können dahinterstecken. Typische Auslöser sind hier:

  • Tiefere Kratzer
  • Cushing-Syndrom
  • Aggressive Seife
  • Zuckerkrankheit
  • Unterfunktion der Schilddrüse
  • Kontakt mit Chemikalien [14]

In den meisten Fällen ist hier das Auge geschwollen und ein trüber Fleck zu erkennen, weil es zu einer Flüssigkeitsansammlung kommt. Weitere Anzeichen davon sind:

  • Häufiges Blinzeln
  • Gerötete Augen
  • Hund hat Schleim am Auge
  • Ständiges Kratzen am Auge
  • Abnehmende Sehfähigkeit
  • Hund lässt Auge geschlossen [15]

Ein Hornhautgeschwür ist äußert schmerzhaft. Hier solltest du daher bei Verdacht umgehend den Tierarzt aufsuchen. Die Therapie richtet sich dann nach der Ursache.

Wenn sich in der Hornhaut des Auges ein Geschwür bildet, dann geht das auch meist mit sichtbaren Symptomen wie einem häufigen Blinzeln einher. Das betroffene Auge des Hundes ist hier meist stark gerötet, angeschwollen und wird unbehandelt auch zunehmend trüb.

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#7 Bindehautentzündung

Eine Entzündung der Bindehaut gehört zu den häufigsten Infektionen am Auge. Tierärzte sprechen hier auch von einer “Konjunktivitis”. Zu den häufigsten Auslösern davon gehören:

  • Angeborene Fehler
  • Verstopfung der Tränenkanäle
  • Allergische Reaktionen
  • Zu trockene Augen
  • Grüner Star
  • Virale Infektionen [16]

Umgangssprachlich wird eine Bindehautentzündung auch “rotes Auge” genannt, da sich die Augen dabei stark röten und teilweise auch anschwellen.

Hund

Aufgrund der Entzündung ist es zudem nicht unüblich größere Mengen an gelb-grünlichem Schleim rund um das Auge zu sehen. Weitere Anzeichen davon sind:

  • Eiter am Auge
  • Augenlider kleben zusammen
  • Hund reibt übers Gesicht
  • Exzessives Blinzeln
  • Schwellung der Augenlider
  • Hund öffnet Auge nur halb [17]

Zur Behandlung kommen hier meist entzündungshemmende Tropfen und Medikamente zum Einsatz. Um permanente Schäden zu vermeiden, solltest du hier frühzeitig Hilfe aufsuchen.

Hunde mit einer Bindehautentzündung bekommen zumeist stark gerötete Augen, die ebenfalls mit einem Juckreiz einhergehen. Typischerweise schwillt auch das Auge an und es bildet sich ein gelblicher Schleim, der sich primär am inneren Rand des Auges ansammelt.

#8 Eingerolltes Augenlid

Wenn das obere oder untere Augenlid nach innen gestellt ist, dann sprechen Mediziner auch vom “Entropium”. In der Praxis führt es dazu, dass die Wimpern ständig am Auge reiben.

In vielen Fällen ist es auch der Auslöser für nachfolgende Infektionen oder gar Geschwüre am Auge. Die folgenden Rassen sollen davon am häufigsten betroffen sein:

  • Englische Bulldogge
  • Deutscher Boxer
  • Shar-Pei
  • Deutsche Dogge
  • Bullmastiff
  • Chow-Chow [18]

Für ein geschultes Auge ist dieser Zustand sofort erkennbar. Es tritt zudem häufiger unten als oben auf. Zu den häufigsten Anzeichen gehören hier:

  • Ständiger Tränenfluss
  • Rote und geschwollene Augen
  • Häufiges Blinzeln
  • Plötzliches Hornhautgeschwür
  • Entzündung der Augen
  • Schleimiger Ausfluss [19]

Die einzige effektive Behandlung ist hier eine operative Korrektur. Diese wird meist im Alter zwischen 6 und 12 Monaten durchgeführt und hat eine sehr hohe Erfolgschance.

Hunde mit einem eingerollten Augenlid haben meist mit chronischen Augenproblemen zu kämpfen. Denn durch das Reiben der Wimpern am Auge kommt es häufiger zu Rötungen, Schwellungen sowie Infektionen. Hier ist eine Operation die einzige Therapieform.

#9 Nickhautdrüsenvorfall

Ein Nickhautdrüsenvorfall wird umgangssprachlich auch als “Kirschauge” bezeichnet, da sich an der Innenseite des Auges eine große rote Blase bildet.

Es handelt sich dabei um die herausgelöste “Nickhautdrüse”, welche für die Produktion der Tränenflüssigkeit verantwortlich ist. Die folgenden Rassen trifft es hier am häufigsten:

  • Pekingese
  • Beagle
  • Berner Sennenhund
  • Rottweiler
  • Boston Terrier
  • Englische Bulldogge
  • Malteser [20]
Hund

Die genaue Ursache davon ist noch unklar. In der Praxis tritt es jedoch gehäuft nach einer Entzündung oder dem Trockenen-Augen-Syndrom auf. Typische Symptome sind hier:

  • Hund kann Auge nicht vollständig schließen
  • Schwellung am Augeninneren
  • Hund schläft mit offenen Augen
  • Häufiges Reiben über das Gesicht
  • Ein oder beidseitige Probleme [21]

Auch hier ist die einzige effektive Therapieform ein operativer Eingriff. Hier solltest du zur Diagnose und Behandlung einen Tierarzt aufsuchen.

Hunde mit einem Nickhautdrüsenvorfall entwickeln ein oder beidseitig am inneren Augenrand eine rötliche Blase. Ab einer gewissen Größe ist sie sogar so groß, dass die betroffene Hunde aufgrund der Schwellung ihre Augen nicht mehr ganz schließen können.

#10 Tumorerkrankung

In seltenen Fällen kann für die Beschwerden auch eine Krebserkrankung verantwortlich sein. Ältere Hunde sind hiervon statistisch am häufigsten betroffen. Typische Stellen sind hier:

  • Augapfel
  • Bindehaut
  • Augenlid
  • Augennerv
  • Augenhöhle [22]

Die genaue Ursache ist davon noch unklar. Retriever-Arten, Cocker Spaniel, Schnauzer sowie der Deutsche Schäferhund sollen davon jedoch am häufigsten betroffen sein.

Die Symptome können hier je nach Art und Ausprägung des Tumors stark variieren. Die folgenden Anzeichen sind daher nur typische Beispiele:

  • Schwarzer Fleck im Auge
  • Geschwollenes Auge
  • Vergrößerte Pupille
  • Augen bewegen sich nicht synchron
  • Sichtbare Blutgefäße im Auge
  • Starke Tränenproduktion [23]

Beim leisesten Verdacht rate ich hier umgehend den Tierarzt aufzusuchen. Denn je früher hier gehandelt werden kann, desto besser stehen die Heilungs- und Behandlungschancen.

Wenn sich im Auge des Hundes ein Tumor entwickelt, dann geht das bereits im Anfangsstadium mit sichtbaren Symptomen daher. Neben einem angeschwollenen Auge können auch Rötungen, schwarze Flecken oder eine starke Produktion von Tränen darauf hinweisen.

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Kevin Söll

Hey, ich bin Kevin. Von Geburt an war ich mit einem schwarzen Labrador Retriever umgeben. Und mein liebster Schlafplatz als Kleinkind war das vorgewärmte Körbchen meines Hundes. Auf dieser Webseite teile ich meine jahrzehntelange Erfahrung und Leidenschaft für Hunde.

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