Hund atmet schnell im Schlaf | 9 Ursachen [2024]


Wenn Hunde im Schlaf sehr schnell atmen, dann kann das auf verengte Nasenlöcher oder ihr junges Alter zurückgehen. Unter Umständen stecken jedoch auch Vergiftungen, Blutarmut, Asthma, eine Schlafapnoe oder gar eine Herzschwäche dahinter.

Mediziner sprechen hier von einer “Tachypnoe”. Das ist der Fachbegriff für eine gesteigerte Atemfrequenz, wenn der Körper des Hundes einen erhöhten Sauerstoffbedarf hat.

Aber wie schnell atmen ist bei den Vierbeinern normal? Das ist primär von ihrem Aktivitätsniveau abhängig. Ein Atemzug umfasst das Ein- und Ausatmen:

  • Im Schlaf: 15-30 Atemzüge
  • Bei Aktivität: 30-60 Atemzüge [1]

Kleinere Rassen atmen grundsätzlich etwas schnell als größere Rassen. Aus diesem Grund ist die Spanne recht groß. Eine Stoppuhr und Strichliste kann dir hier weiterhelfen.

Denn sollte dein Hund schneller als 30 Mal pro Minute im Schlaf atmen, dann gilt es auf Ursachenforschung zu gehen. Im Folgenden lernst du über die 9 häufigsten Ursachen.

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#1 Verengte Nasenlöcher

Grundsätzlich kann es bei allen Hunden aufgrund von Entwicklungsstörungen zu verengten Nasenlöchern kommen. Bei brachycephale Hunderassen ist es allerdings besonders häufig.

Damit sind Hunderassen gemeint, die eine besonders kurze Schnauze besitzen und von der Seite ein vergleichsweise flaches Gesicht haben. Typische Beispiele sind hier:

Hund am Schlafen

Diese Rassen haben nicht nur von Natur aus verengte Nasenlöcher, sondern auch einen verlängerten Gaumen, wodurch weniger Luft beim Atmen aufgenommen werden kann.

Um dennoch alle Organe und Muskeln versorgen zu können, atmen sie daher zuchtbedingt schneller. Das gilt sowohl tagsüber als auch nachts im Schlaf.

Wenn du allerdings den Eindruck hast, dass die Atmung sehr schwerfällig ist und es deinem und an Sauerstoff mangelt, dann rate ich den Tierarzt aufzusuchen.

Bei den obigen Rassen kommt das so häufig vor, dass es dafür sogar bereits einen eigenen Namen gibt – das sogenannte “Brachycepahle Obstruktive Syndrom” (BOS). [3]

Hunde mit einem flachen Gesicht haben von Natur aus engere Nasenlöcher, wodurch sie schlecht Luft bekommen. Diese zuchtbedingten Atemprobleme führen unter anderem auch dazu, dass Hunde schnell überhitzen und im Schlaf schnell atmen.

#2 Lebensmittelvergiftung

Viele Erstbesitzer gehen fälschlicherweise davon aus, dass alle gewöhnlichen Lebensmittel auch für Hunde gesund sein müssen. Dieser Mythos kann tödlich enden.

Und nein, Hunde können giftige Lebensmittel nur selten erschnüffeln. Den Beweis dafür liefern die zahlreichen Berichte im Internet über fleischige Giftköder.

Hunde würden auch jederzeit eine Tafel Schokolade verschlingen, obwohl der darin enthaltene Kakao für sie toxisch ist. Typische Anzeichen einer Vergiftung sind:

  • Plötzliches Zittern
  • Schweres oder schnelles Atmen
  • Nächtliche Unruhe
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Antriebslosigkeit
  • Übermäßiges Sabbern [4]

Oft zeigen sich die Symptome einer Vergiftung häufig erst mit einer mehrstündigen Verzögerung. Die schnelle Atmung kann daher auch erst nachts im Schlaf einsetzen.

Neben giftigen Pflanzen, Reinigungsmitteln, fremdem Kot und Pestiziden können auch viele natürliche Lebensmittel eine Vergiftung bei Hunden auslösen. Dazu gehören:

  • Trauben
  • Zwiebeln
  • Avocados
  • Hefe
  • Knoblauch
  • Kakao
  • Schokolade
  • Hopfen
  • Macadamianüsse [5]

Vergiftungen gehören nicht umsonst zu den häufigsten Ursachen, warum Hundebesitzer den Tierarzt aufsuchen. Je nach Menge kann es sich hier auch um einen Notfall handeln.

Verschiedene gewöhnliche Lebensmittel sind für Hunde toxisch und können zu schweren Vergiftungen führen oder gar tödlich enden. Unter anderem kann das auch zu einer schnellen Atmung im Schlaf führen. Weitere Symptome sind Erbrechen, starkes Sabbern und unruhiges Verhalten.

#3 Träume

Erst vor rund 20 Jahren haben Forscher herausgefunden, dass andere Säugetiere wie Hunde ebenfalls im Schlaf träumen und sogar die gleichen Schlafphasen haben. [6]

Die Träume finden dabei primär in der REM-Phase (“Rapid Eye Movement”) statt. Zudem sollen Hunde überwiegend von erlebten Situationen träumen.

Also beispielsweise einer Verfolgungsjagd einer Katze oder den Kampf mit einem anderen Hund. Erkennen kannst du das meist an den folgenden Symptomen:

  • Pfoten bewegen sich
  • Leises Bellen oder Knurren
  • Zuckungen im Schlaf
  • Hund atmet plötzlich schneller im Schlaf
  • Augenlider bewegen sich [7]

Je lebendiger der Traum ist, desto stärker die Symptome. Und ja, teilweise sieht das super lustig aus wie das folgende Video zeigt:

Sollte dein Hund also während einem Traum schneller atmen, dann ist das in der Regel nur ein Zeichen dafür, dass er gerade von einem aufregenden Ereignis träumt.

Junge Welpen träumen häufiger und länger als ältere Hunde. Das liegt daran, dass nahezu alles in ihrem Leben “neu” erscheint und sie deshalb viel zu verarbeiten haben.

Welpen schlafen zudem auch täglich bis zu 20 Stunden, während bei ausgewachsenen Hunden meist rund 12-14 Stunden ausreichen. [8]

Träume können bei Hunden unter Umständen so lebendig werden, dass die gleichen Hormone wie in der Realität ausgeschüttet werden. Insbesondere bei aufregenden Träumen kommt es daher häufig vor, dass Hunde im Schlaf schneller atmen.

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#4 Herzschwäche

Von einer Herzschwäche ist die Rede, wenn das Herz des Hundes nicht genügend Blut durch den Körper pumpen kann. Das hat zur Folge, dass die Organe unterversorgt werden.

Unter anderem führt es auch dazu, dass die Lunge nicht mehr richtig arbeiten kann und es zu Atemnot kommt. Typische Symptome davon sind:

  • Ständiges Husten
  • Starkes Hecheln
  • Geschwollener Bauch
  • Hund atmet schwer
  • Schnelle Erschöpfung
  • Blasses Zahnfleisch
  • Appetitlosigkeit [9]

Betroffene Hunde atmen dadurch auch unter anderem während dem Schlaf sehr schnell. Zur Diagnose wird hier beim Tierarzt meist ein EKG und ein Bluttest durchgeführt.

Je besser die Ursache identifiziert werden kann, desto besser stehen auch die Heilungs- und Behandlungschancen. Bei akuten Beschwerden werden meist Medikamente eingesetzt.

Hunde mit einer Herzschwäche können die Lunge nicht mehr ausreichend mit Blut versorgen, sodass es zu Atemproblemen führen kann. Zu erkennen ist es daran, dass der Hund schnell erschöpft ist, nachts im Schlaf schnell atmet und ein blasses Zahnfleisch hat.

#5 Fieber oder Hitze

Anders als Menschen können Hunde nicht schwitzen, sondern kühlen sich durch schnelles Atmen oder Hecheln ab. Das siehst du häufig bei heißen Temperaturen oder bei Fieber.

Fieber ist im Prinzip nur der Fachbegriff für eine krankhaft erhöhte Körpertemperatur. Also dann, wenn die Körpertemperatur des Hundes über den üblichen 38-39 °C liegt. Typische Symptome sind hier:

  • Knallrotes Zahnfleisch
  • Warme Ohren
  • Antriebslosigkeit
  • Schnelle & laute Atmung
  • Gerötete Augen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Schüttelfrost
  • Appetitlosigkeit [10]
Schlafender Hund

Sollte deinem Hund also nachts zu heiß sein oder er an Fieber leiden, dann merkst du das unter anderem auch an einer ungewöhnlich schnellen Atmung im Schlaf.

Typische Auslöser von Fieber sind bakterielle Entzündungen. Besonders häufig sind hier Ohrenentzündungen bei Hunden mit Schlappohren und Harnwegsinfekte bei Hündinnen. [11]

In Einzelfällen können dafür auch Impfungen, Medikamente oder Vergiftungen verantwortlich sein. Um den Körper abzukühlen, helfen meist kühlende Verbände an den Ohren und Pfoten.

Wenn Hunden zu heiß ist oder sie mit Fieber zu kämpfen haben, dann lässt sich das meist an einem hellroten Zahnfleisch und einer erhöhten Körpertemperatur feststellen. Bei einer zu hohen Körpertemperatur im Schlaf atmen betroffene Hunde auch meist schneller.

#6 Blutarmut

Auch wenn es anders scheint, Blut besteht zu rund 45 % aus festen Bestandteilen. Neben Blutplättchen befinden sich darin auch weiße und rote Blutkörperchen.

Die Hauptaufgabe der roten Blutkörperchen ist die Versorgung der Organe und des Gewebes mit Sauerstoff. Sind davon aber zu wenige vorhanden, dann ist von einer “Blutarmut” die Rede.

Betroffene Hunde müssen daher schneller atmen, um den Körper gleich gut versorgen zu können. Das gilt auch im Schlaf. Weitere typische Symptome sind:

  • Blasses Zahnfleisch
  • Hund erschöpft schnell
  • Appetitlosigkeit
  • Hund schläft viel
  • Dunkelfarbiger Stuhlgang
  • Ständige Müdigkeit [12]

Die Atmung ist bei einer bestehenden Blutarmut meist sehr flach und schwerfällig. In den meisten Fällen sind Verletzungen oder blutsaugende Parasiten dafür verantwortlich.

Teilweise geht es aber auch auf Medikamente, Hormonstörungen oder gar Krebs zurück. Hier solltest du bei Verdacht den Tierarzt aufsuchen und einen Bluttest durchführen. [13]

Hunde mit einer Blutarmut können ihre Organe schlechter mit Sauerstoff versorgen, sodass sich ihre Atemfrequenz erhöht. Erkennen lässt sich eine Blutarmut meist daran, dass der Vierbeiner ungewöhnlich schnell erschöpft ist und nachts im Schlaf schnell atmet.

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#7 Alter & Größe

Grundsätzlich gilt: Je jünger und kleiner dein Hund ist, desto schneller atmet er auch. Das gilt vor allem während der Wachstumsphase der Vierbeiner.

Denn in dieser Zeit braucht der Körper viel Sauerstoff und einen Großteil der Energie, um das Wachstum voranzutreiben. Am schnellsten wachsen Welpen bis zur 8. Lebenswoche.

In dieser Zeit werden die Vierbeiner zwischen 5-10 % pro Tag größer. Anschließend nimmt das Wachstum dann bis zum 14. Monat immer mehr ab. [14]

Keine Sorge also, wenn dein Vierbeiner in diesem Alter schnell im Schlaf atmet. Das sieht zwar ungewohnt aus, ist aber völlig normal. Hier ein Beispielvideo:

Bei tendenziell kleineren Rassen kommt das übrigens häufiger vor als bei großen Hunden. Denn ihr Lungenvolumen ist im Allgemeinen deutlich kleiner.

Und das bedeutet wiederum, dass sie öfter atmen müssen, um die gleiche Menge an Sauerstoff aufnehmen zu können. Auch das ist kein Grund zur Sorge. [15]

Sowohl das Alter als auch die Größe des Hundes hat einen Einfluss auf die Atemfrequenz. Kleine Hunderassen im jungen Alter atmen grundsätzlich am schnellsten. Insbesondere in den ersten 8 Wochen atmen Welpen häufiger ungewöhnlich schnell im Schlaf.

#8 Asthma

Asthma ist eine chronische Erkrankung, die zu anfallsartiger Luftnot und Kurzatmigkeit führt. Aus diesem Grund ist beim Eintritt auch von einem “Asthmaanfall” die Rede.

Glücklicherweise ist Asthma bei Hunden deutlich seltener als bei Menschen. Verursacht wird Asthma primär durch allergische Reaktionen. Typische Auslöser sind hier:

  • Schimmelsporen
  • Pollen und Gräser
  • Parfüms & Raumdüfte
  • Zigarettenrauch
  • Hausstaubmilben [16]

Wenn es nachts zu einem Asthmaanfall kommt, dann kann sich das auch durch eine schnelle Atmung im Schlaf äußern. Weitere Anzeichen sind hier:

  • Starkes Hecheln
  • Erhöhter Puls
  • Hund röchelt
  • Blasses oder bläuliches Zahnfleisch
  • Atemnot
  • Panik und körperliche Unruhe
  • Plötzliches Husten [17]

Ein akuter Asthmaanfall kann lebensgefährlich werden und ist daher ein ärztlicher Notfall. Zur Behandlung wird hier meist zu Beginn eine Sauerstoffmaske aufgesetzt.

Wenn sich die Beschwerden gelindert haben, gilt es die Ursache herauszufinden. Bei bestehenden Allergien kommen meist Antihistaminika zum Einsatz.

Um potenzielle Allergene zu identifizieren, kann ein Allergietest helfen. Anschließend gilt es möglichst all diese Trigger aus dem Haushalt zu entfernen.

Hunde mit Allergien bekommen beim Kontakt manchmal einen Asthmaanfall, welcher sich unter anderem durch Atemnot und blasses Zahnfleisch erkennbar macht. Sollte dieser Anfall nachts eintreten, dann kann auch eine schnelle Atmung im Schlaf darauf hinweisen.

#9 Schlafapnoe

Wenn es bei deinem Hund im Schlaf zu regelmäßigen Atemaussetzern kommt oder er allgemein in der Nacht sehr unregelmäßig atmet, dann ist von einer Schlafapnoe die Rede.

Vor allem Vierbeiner mit Übergewicht und Rassen mit einer kurzen Schnauze leiden häufiger darunter. Grundsätzlich kann eine Schlafapnoe aber bei allen Hunden auftreten.

Zu den häufigsten Symptomen gehören hier:

  • Ständige Müdigkeit tagsüber
  • Lautes Schnarchen
  • Hund atmet komisch
  • Unruhiger Schlaf
  • Ungleichmäßige und schnelle Atmung
  • Ungewöhnliche Gereiztheit [18]
Hund im Schlaf

Da durch die ständigen Atemaussetzer teilweise auch die Organe unterversorgt werden, kann sich eine Schlafapnoe auch im Verhalten bemerkbar machen.

Bei übergewichtigen Hunden wird hier zunächst eine Diät empfohlen. Denn bei ihnen wird die Atmung durch das zusätzliche Fettgewebe erschwert.

Teilweise können aber auch Allergien dahinter stecken, die du mithilfe eines Allergietests herausfinden kannst. Der Tierarzt kann dir hier bei der Diagnose behilflich sein.

Wenn Hunde im Schlaf schnell atmen, regelmäßige Atemaussetzer haben und der Atemrhythmus sehr ungleichmäßig ist, dann kann das auf eine Schlafapnoe hinweisen. Vor allem Bulldoggen und sonstige Rassen mit einem flachen Gesicht sind hiervon betroffen.

Weitere potenzielle Ursachen

In seltenen Einzelfällen können auch noch andere Auslöser für die schnelle Atmung verantwortlich sein. Das gilt vor allem dann, wenn dein Hund mit geschlossenem Maul schnell atmet:

  • Lungenentzündung
  • Zwingerhusten
  • Atemwegserkrankung
  • Innere Verletzungen
  • Kehlkopflähmung
  • Flüssigkeit in der Lunge
  • Nasenschleimhautentzündung
  • Chronischer Stress
  • Schlaganfall
  • Nebenwirkung von Medikamenten
  • Lungenkrebs
  • Blutsaugende Parasiten
  • Rippenprellung [19]

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Kevin Söll

Hey, ich bin Kevin. Von Geburt an war ich mit einem schwarzen Labrador Retriever umgeben. Und mein liebster Schlafplatz als Kleinkind war das vorgewärmte Körbchen meines Hundes. Auf dieser Webseite teile ich meine jahrzehntelange Erfahrung und Leidenschaft für Hunde.

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